Geschichte
Montain-Spirit-Dance

von Michael Thoma, Mescalero-Apachen

Allgemeines:

Der Mountain-Spirit-Dance wird oft irrtümlicherweise als "Geister- oder Teufelstanz" bezeichnet. Die Übersetzung "Berggeistertanz" kommt jedoch dem ursprünglichen Gedanken näher.

Wir, die Mescalero-Apachen Freiburg, sind uns bewusst, dass wir es hier mit einem sehr religiösen und speziellen Tanz der Apachen zu tun haben.

Es ist uns bekannt, dass eine "Nachstellung" dieses Tanzes nicht bei allen Indianerfreunden auf Zustimmung trifft.

Wir versuchen jedoch diesen Tanz mit aller Würde und Respekt darzustellen. Anregungen und Tipps stehen wir jederzeit offen.

  Tänzer
Tänzer der Mescalero-Apachen
Aufnahme von einem Indianerfest in Arizona
     

Teufelstanz
Mescalero-Apachen beim "Teufelstanz"
(Zeichnung von I. Moskowitz)

 
Die Mescalero-Apachen Freiburg stellen diesen Tanz wie folgt dar:

Der Tanz wird immer bei vollständiger Dunkelheit (z.B. beim Sommerfest um 22.00 Uhr) und nur in freier Natur vorgeführt, Darbietungen in Sporthallen oder Festsälen lehnen wir ab.

Die Tanzfläche wird von brennenden Fackeln umringt. Der gesamte Stamm stellt sich im Halbkreis vor den Tipi´s auf.

Der Tanz beginnt damit, dass ein Krieger auf die Tanzfläche kommt und fröhlich herumtanzt. Plötzlich erscheint der Teufel aus der Dunkelheit und nähert sich langsam dem Krieger, umkreist ihn und droht ihm mit den Händen an denen große Haarbüschel hängen. Für den Krieger ist der Teufel unsichtbar, er beginnt aber, seinen bösen Einfluss zu spüren. Allmählich wird er unsicher, seine Kräfte lassen nach, seine Schritte werden langsamer. Der Teufel zieht seine Kreise immer enger bis schließlich der Krieger erschöpft zu Boden sinkt. Daraufhin tanzt der Teufel jubelnd um ihn herum und schwingt dabei die Haarbüschel in seiner Hand.

Jetzt erscheinen aus den vier Himmelsrichtungen die vier guten Geister (=Medizinmänner), die mit Maske und Zauberstäben bekleidet sind. Die Körper sind mit den Symbolen "Sterne, Monde, Kreuze" bemalt (bzw. die schwarzen Tanzhemden sind damit verziert). Die guten Geister versuchen den Teufel vom Krieger zu entfernen. Der Teufel ist anfangs frech und widersetzt sich ihnen immer wieder. Die guten Geister bilden mit ihren Zauberstäben einen Kreis um den Teufel und besiegen ihn auf diese Weise allmählich. Gewöhnlich schleicht sich der Teufel davon oder wird von den guten Geistern, im Kreis tanzend, hinausgetrieben. Die guten Geister machen den Krieger mit Hilfe von Gesängen und ihrer Zauberstäbe wieder gesund und stark. Der Krieger kommt langsam zu Kräften, anfangs müssen die guten Geister ihn noch stützen, später tanzt er kraftvoll und glücklich umher und freut sich seines Lebens. Die Medizinmänner tanzen in die Himmelsrichtungen zurück, aus denen sie gekommen sind.

Hier können Sie echte Fotos vom Mountain-Spirit-Dance sehen

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